VfR Aalen nach Sieg über den Karlsruher SC jetzt im Mittelfeld

Noch vor etwas mehr als einer Woche hatte der VfR Aalen nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, doch nach dem sensationellen 2:1-Sieg beim 1.FC Kaiserslautern gelang nun der zweite Erfolg in Serie gegen ein Spitzenteam, der nicht unbedingt eingeplant war. Im Baden-Württemberg-Derby gelang gegen den bislang starken Aufsteiger aus Karlsruhe vor 8.729 Zuschauern (darunter ca. 2.000 KSC-Fans) in der Scholz-Arena ein 1:0-Sieg. Schütze des goldenen Tores war Benjamin Hübner in der 51. Spielminute. Durch den ersten Heimsieg seit Anfang November kletterten die Ostälbler nun auf den achten Tabellenplatz.

 Jubel und Erleichterung auf der Ostalb – Ruthenbeck tritt auf die Euphoriebremse

Groß war die Freude bei den Fans und Spielern in Aalen nach dem Sieg im Landesduell gegen den Karlsruher SC. Doch bei aller Freude bemühte sich Trainer Stefan Ruthenbeck nicht zu euphorisch zu sein und antwortete auf die Frage, ob der Klassenerhalt jetzt nur noch Formsache sei: „Nein. Ich habe schon so viele Mannschaften gesehen, die sich zu sicher gefühlt haben und dann gar nichts mehr gewonnen haben. Heute sind wir etwas glücklicher als der Gegner. Der achte Platz interessiert mich nicht, mich interessiert nur der Klassenerhalt“. Jedoch schwärmte der Aalener Übungsleiter auch vom „großen Fussball“, den seine Mannschaft, die wieder im 4-4-2-System auflief, vor allem nach dem Führungstreffer gespielt hat und freute sich schon auf das Auswärtsspiel in München. Er habe richtig Bock und sei heiß darauf. Auch der Trainer der Badener, Markus Kauczinski, bescheinigte dem VfR einen verdienten Sieg: „Unterm Strich war das ein verdienter Sieg. Aalen hat klug und clever gekontert“.

Wie in Kaiserslautern: Eckball Lechleiter, Kopfball Hübner – Tor

Zur Halbzeit stand es 0:0 in einem Spiel bei schwierigen Platzverhältnissen, woraufhin Ex-VfR- und Ex-KSC-Trainer Rainer Scharinger, der als Experte für Sky fungierte, prognostizierte: „Ein Tor wird der Türöffner sein, egal für welche Mannschaft“. Recht sollte er behalten. Nach 51 Spielminuten war es dann soweit. Fast identisch mit dem Führungstreffer auf dem Kaiserslauterer Betzenberg eine Woche zuvor. Erneut trat Robert Lechleiter zum Eckball an und erneut war Innenverteidiger Benjamin Hübner mit dem Kopf zur Stelle. Mit enormer Wucht beförderte der 24-Jährige den Ball ins Tor, für KSC-Torwart Dirk Orlishausen gabs da nichts zu halten. „Die Eckbälle kommen gerade sehr gut, da ist es einfach, sich in der Mitte reinzuwerfen“, sagte der Torschütze, der hinterher von den Fans gefeiert wurde.

Doch schon nach drei Minuten hätte Aalen in Führung gehen können. Orlishausen parierte jedoch einen Flugkopfball von Manuel Junglas. In der Folgezeit entwickelte sich ein spannendes und intensives Spiel, wobei zwingende Chancen zunächst auf sich warten ließen. Auch die Gäste aus der Fächerstadt hätten jedoch in Führung gehen können. Ihre beste Chance vergab in der 38. Spielminute Selcuk Alibaz. Jasmin Feijzic war schon geschlagen, ehe Andre Hainault den Ball noch von der Linie kratzte.

Nach dem schnellen Führungstreffer in der zweiten Halbzeit folgten mit die besten Minuten, die der VfR in dieser Saison ablieferte. Der KSC wurde mit aggressiven Zweikämpfen und sehenswerten Ballstaffetten unter Druck gesetzt. Doch der zweite Treffer blieb aus, da Lechleiter mit einem Volleyschuss (56.) das Tor verfehlte und zu eigensinnig agierte (57.). „Da müssen wir das zweite Tor nachlegen“, kritisierte der Trainer.

KSC noch mit der Chance auf den Ausgleich – VfR Aalen auf gutem Weg

In der 71. Spielminute hatten die Karlsruher die Chance auf den Ausgleich. Nach einem schnellen Konter rettete Feijzic gegen Ilian Micanski. Das es die einzige nennenswerte Chance zum Ausgleich blieb, hatte der VfR einer klugen Abwehrarbeit zu verdanken. „Uns haben die Mittel gefehlt“, sagte der Gästetrainer. So blieb es also beim verdienten Sieg im brisanten Duell zwischen den Württembergern und Badenern.

Zwar ist noch kein neuer Präsident gefunden, ein Millionenbetrag fehlt noch für den Lizenzerhalt, womit die Zukunft des Vereins ungewiss ist, doch eines steht fest: Sportlich hat die Mannschaft nachgewiesen, dass sie zweitligatauglich ist und einen guten Charakter hat. Denn viele Spieler werden den Verein wohl verlassen, doch gerade diese geben alles dafür, dass die Zukunft des VfR Aalen weiterhin 2. Bundesliga heißt. So ist es wohl unwahrscheinlich, dass Matchwinner Hübner auf der Ostalb bleibt, doch endgültig ist noch nichts.

Bei jetzt acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone und 31 Punkten fehlen noch drei Siege um die magischen 40 Punkte zu erreichen und das sollte in den restlichen Spielen machbar sein.

Weiter geht es für den VfR Aalen nun am Freitagabend (18.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim TSV 1860 München, während der Karlsruher SC am Sonntag (13.30 Uhr) den SC Paderborn empfängt.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"