"Waren nicht auf dem Platz": Magdeburgs fatale zehn Minuten
Über die gesamte erste Halbzeit spielte der 1. FC Magdeburg ein gutes Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg, ehe nach dem Seitenwechsel ein absoluter Bruch entstand, der am Ende die 0:1-Niederlage einläutete. Entsprechend angefressen zeigte sich Trainer Christian Titz nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.
Schläfrigkeit nach der Halbzeit
Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Der FCM zeigte lange eine gute Leistung, ehe ein kompletter Einbruch nach der Pause die Auswärtspleite bedingte, die dafür sorgt, dass die Magdeburger nun seit drei Spielen ohne Sieg dastehen. Zwar sei die Begegnung auch im ersten Durchgang "kein gutes Spiel" gewesen, so Titz, doch befand er, "dass wir die erste Halbzeit kontrolliert haben." Nennenswert seien "zwei, drei Halbchancen und mit Amara Condé eine gute" Möglichkeit gewesen, die aber ungenutzt blieben.
Es kam dann zu der besagten Schwächephase im Spiel der Elbstädter, die Trainer Titz absolut nicht verstand. "Dann passiert etwas, was wir nicht wollten: Wir kamen aus der Halbzeit raus und dann waren es neun Minuten, wo wir wirklich unterlegen waren", musste der 52-Jährige feststellen. Seine Mannschaft sei urplötzlich in allen Kategorien unterlegen gewesen: "Läuferisch, im Zweikampfverhalten, wo Nürnberg wirklich gute Torchancen hatte", zählte er achselzuckend auf. "Folgerichtig" sei dann in der 47. Spielminute das Goldene Tor von Nürnbergs Joker Felix Lohkemper, der von 2017 bis 2019 selbst das FCM-Trikot trug, gefallen.
"Kann es wirklich nicht erklären"
Geladen wirkte er, der Trainer der Magdeburger, wenn er über diese "neun, zehn Minuten" sprach. Nichts habe mehr gestimmt. "Symptomatisch" sei es dann gewesen, dass der FCM in der Folge die Chance zum postwendenden Ausgleich liegen ließ, als Luc Castaignos einen Freistoß von Baris Atik nicht unter Kontrolle brachte (49.). "Ich kann es wirklich nicht erklären", war der Coach nach dem Spiel merklich ratlos und fasste passend zusammen: "Wir kamen aus der Halbzeit und waren nicht auf dem Platz." Als Reaktion habe er zwar doppelt gewechselt, aber mit einem Punktgewinn wurde es am Ende dennoch nichts mehr.
Nach einem starken Start in die Saison stockt der Motor des FCM zuletzt ein wenig. Niederlagen stehen nun in den letzten Spielen gegen Schalke und Nürnberg sowie das 1:1 gegen Paderborn. Nur ein Punkt aus drei Partien. Dennoch nehmen die Magdeburger einen starken 8. Platz ein, der aber langsam zu wackeln droht. "Es ist klar, dass wir uns über das Spiel unterhalten werden", kündigte Titz eine Aufarbeitung an. "Wir waren die zweite Halbzeit nicht gut und haben folgerichtig auch heute verloren", war am Ende seine ernüchternde Erkenntnis. Besser werden soll es in der kommenden Woche, wenn Karlsruhe in Magdeburg gastiert. Ein besonders Augenmerk wird der Übungsleiter gewiss auf die Ansprache in der Pause richten.