"Was nicht geht…": Scherning hadert mit Defensivverhalten
Die 1:2-Pleite gegen den Karlsruher SC tat Eintracht Braunschweig richtig weh. Nicht nur, weil die Niedersachsen lange geführt hatten, sondern auch weil es durchaus Möglichkeiten auf ein zweites Tor gab und es die beiden Nackenschläge erste kurz vor Schluss setzte.
Desolate Schlussviertelstunde
Wenn du sie vorne nicht machst, kriegst du sie hinten. So oder so ähnlich lässt sich die erneute – mittlerweile die vierte in Folge in der Liga – Niederlage für Eintracht Braunschweig zusammenfassen. Erst in der 87. Spielminute erzielte Zivzivadze das entscheidende Tor. Entsprechend gesenkt waren die Köpfe bei den Löwen nach Spielschluss. Trainer Daniel Scherning beklagte, dass seine Mannschaft trotz auf dem Rasen vorhandener Erfahrung nicht zumindest das Remis sicherte: "Was dann aber nicht geht, ist unser Verhalten kurz vor Schluss. Du weißt, du hast die ersten drei Spiele verloren, da erwarte ich von meiner Mannschaft, dass sie so ein 1:1 mit der Erfahrung auf dem Platz auch zu Ende spielen. Wir müssen uns da an die eigene Nase fassen." Weiter führte er aus, dass er "über die letzten 15 Minuten sehr enttäuscht sei".
Den Spielern ging es nicht anders. Für Sven Köhler musste keines der beiden Gegentore fallen: "Der erste Gegentreffer fällt in einem Moment, in dem ich nicht das Gefühl hatte, das auf dem Platz großartig etwas passiert. Das 1:2 ist brutal ärgerlich, weil wir ein 50/50-Duell verlieren und Zivzivadze dann eiskalt ist." Enttäuscht zeigte sich auch Stürmer Sebastian Polter, der meinte, "es war ein gutes Spiel, aber am Ende verlieren wir es wieder."
Chancen zum 2:0 blieben ungenutzt
So weit hätte es gar nicht kommen dürfen, dass der KSC überhaupt die Chance auf den Siegtreffer bekommt. Hätte Braunschweig nämlich eine der durchaus vorhandenen Chancen zum 2:0 genutzt, stünden nun zumindest drei Punkte auf der Habenseite. Eben mit jener schlechten Chancenverwertung haderte auch Scherning im Nachhinein: "Dann fällt das 1:0, wir haben bis zur Halbzeit ganz wenig zugelassen und es immer wieder geschafft auch Nadelstiche zu setzen. So können wir dann auf 2:0 stellen. Der Pass auf Polter ist nicht ganz so sauber, trotzdem war es eine große Möglichkeit."
Köhler sah in diesen Nuancen der Chancenverwertung den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften, wie er später zu Protokoll gab: "Ich bin der Meinung, dass wir Fabio Kaufmann und Rayan Philippe zwei identische Situationen haben. Wir machen sie halt nicht. Das sind die kleinen Unterschiede. Insgesamt hatten wir aus meiner Sicht die klareren Chancen. Machst du bei dem Freistoß und dem Schuss von Levi Szabó in der 83. Minute das Tor, dann gehst du als Sieger vom Platz." Nur genau das ist dem BTSV – erneut – nicht gelungen, weshalb er punktlos das Tabellenende ziert. In zwei Wochen müssen dann beim ebenfalls krisengeschüttelten SV Darmstadt 98 dringend die ersten Zähler her. Karlsruhe empfängt dann Schalke 04.