"Weiter am Leben": BTSV erkämpft sich ersten Auswärtssieg
Eintracht Braunschweig fuhr am Freitagabend im letzten Auswärtsspiel des Jahres den ersehnten ersten Erfolg ein und gewann mit 3:1 in Wiesbaden. Coach Daniel Scherning zeigte sich erleichtert über das Comeback nach dem Rückstand und lobte vor allem die kämpferische Leistung seiner Spieler beim Jubiläumsspiel.
Schwache erste Hälfte
Schon nach 18 Minuten sah es so aus, als würde es ein Auswärtsspiel werden wie so viele in der Spielzeit bei den Braunschweigern: Infolge eines Eckballs ging der Hausherr aus Wiesbaden in Führung. Es sollte der Pausenstand sein. "Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt", wusste auch Trainer Scherning, der am Ende in seinem vierten Spiel an der Seitenlinie der Eintracht den zweiten Sieg einfahren sollte. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg. "In den ersten 45 Minuten konnten wir überhaupt nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben und haben damit auch extreme Probleme bekommen", analysierte der 40-Jährige.
Seine Mannschaft habe "kaum Luftduelle gewonnen, die zweiten Bälle nicht bekommen und Standards schlecht verteidigt." In der Pause habe die Mannschaft "die erste Halbzeit abhaken" müssen, so Abwehrmann Bicakcic. Dies glückte. "In den zweiten Durchgang sind wir super reingekommen", stellte der Innenverteidiger fest. Dabei reichte der direkte Ausgleich nach der Pause durch Fabio Kaufmann (48.) nicht einmal aus. "Für uns war klar, dass auf ein Remis spielen nichts bringt, wir mussten die Partie drehen. Dann sind wir offensiver in das Duell gegangen, haben den Ball besser zirkulieren lassen und bessere Räume gefunden", bilanzierte der Torschütze zum 1:1, der die Mannschaft im Gesamten zum "Man of the Match" kürte.
Sieg zum Jubiläum
"Mut, Herz und Leidenschaft" haben dazu geführt, dass noch zwei weitere Treffer fielen, die den ersten Auswärtsdreier – nach zuvor sieben Pleiten – der Spielzeit bedingten, bescheinigte Scherning. "Mich freut es sehr für die Jungs, weil sie gesehen haben, dass sie auch zurück kommen können. Aber insbesondere freue ich mich für die Fans, die uns wieder lautstark unterstützt haben", so der Trainer. Dabei war es nicht nur der erste Auswärtssieg der laufenden Saison, sondern auch ein Sieg im 700. Zweitliga-Spiel der Vereinsgeschichte. Ein abgerundetes Jubiläum also, was auch den emsig mitgereisten Suppport freute. "Entscheidend war der Glaube an uns. Die drei Punkte genießen wir heute Abend, aber dann geht es auch weiter", gab Bicakcic die Blickrichtung vor.
Auch der starke Kaufmann wollte sich nicht zu ausgelassen freuen und mahnte: "Wir sind trotzdem noch Vorletzter und müssen die Punkte einsammeln. Trotz der guten Leistung konnten wir das in den vergangenen Partien nicht tun." Bei einem Spiel mehr als die Konkurrenz fehlen dem BTSV noch immer fünf Punkte auf den Relegationsrang. Entsprechend müsse es "der Ansatz sein, dass wir sowohl zuhause als auch auswärts Torchancen kreieren. Wenn wir so weitermachen, sind wir weiter am Leben." Nun erstmal hat die Eintracht Pause bis zum kommenden Sonntag, wenn der 1. FC Kaiserslautern empfangen wird. Viel Zeit, um die wiedergefundenen Tugenden zu verinnerlichen.