"Wenn es hilft, dann gehe ich": Keller bot Köln den Rücktritt an
In regelmäßigen Abständen veranstaltet der 1. FC Köln einen Mitgliederstammtisch, bei dem sich der Verein im direkten Kontakt mit den Anhängern austauscht. Präsident Werner Wolf bestätigte in dieser Runde am Mittwochabend, dass Sport-Geschäftsführer Christian Keller seinen Rücktritt nach dem Abstieg angeboten hatte. Die Klub-Gremien lehnten jedoch ab. So baut Keller den Kader für die neue Saison.
Präsident möchte Scherben aufkehren
Am Mittwochabend war es wieder soweit, dass sich unter anderem "Effzeh"-Präsident Werner Wolf beim Stammtisch rund 2.000 Anhängern des 1. FC Köln im Gespräch stellte. Aufgrund der Transfersperre und des Abstiegs in die 2. Bundesliga drohte eine angespannte Stimmung, doch der 67-Jährige verbrachte einen Abend ohne Streitigkeiten. Wohl auch, weil Wolf offen kommunizierte. So sprach der Präsident unter anderem über verschiedene Gedankenspiele um Rücktritte auf der Führungsebene. "Ich halte es für vernünftiger, die Scherben aufzukehren, als wieder das Chaos einziehen zu lassen", verwies Wolf dabei darauf, dass sich Verantwortliche in der Vergangenheit aus der Verantwortung gezogen hätten, was ihre Nachfolger teils vor große Herausforderungen stellte.
Auch Sport-Geschäftsführer Christian Keller habe angeboten, den Verein aus freien Stücken zu verlassen. "Ich habe gesagt: Wenn es dem FC hilft, dann gehe ich", verriet der 47-Jährige in der Runde. Dieses Angebot sei von den Klub-Gremien jedoch abgelehnt worden, was im Publikum mit wohlwollenden Applaus frequentiert wurde. Obwohl Keller bei vielen Fans nach den Geschehnissen der vergangenen Saison in der Kritik steht, soll der ehemalige Regensburger die Chance zum Neuaufbau bekommen. Bereits am Donnerstag könnte die nächste Meldung folgen, dass ein Leistungsträger dem Geißbockheim weiterhin erhalten bleibt.
Kainz der nächste Kandidat?
Keller arbeitet nämlich weiter intensiv am Kader. Mit Jan Thielmann, Eric Martel und Timo Hübers konnte er bereits drei Profis vom Gang in die 2. Bundesliga überzeugen, dazu wurde der Vertrag mit Mark Uth verlängert und verschiedene Nachwuchstalente mit einem Profivertrag ausgestattet. Dazu wurde mit Gerhard Struber der Cheftrainer vorgestellt. Im Raum steht, dass Kapitän Florian Kainz der nächste Kandidat sein könnte, der dem "Effzeh" die Treue hält - und wie in den Fällen von Thielmann, Martel oder Hübers konnte Köln wohl auch dem Österreicher seine Ausstiegsklausel abkaufen. Wolf blickte zuversichtlich voraus: "In der Not wird zusammengehalten. Ich hoffe, dass es uns bald gelingt, euch wieder stolz zu machen."