"Weshalb soll ich gerade spielen?": Boyd will sich wieder reinbeißen

Terrence Boyd steckt beim 1. FC Kaiserslautern aktuell in der Reservistenrolle fest. Völlig zurecht, wie auch der Mittelstürmer anerkennt. Trotzdem geht es für den 32-Jährigen auch um die sportliche Zukunft, denn am Saisonende läuft Boyds Vertrag am Betzenberg aus. Im Gespräch mit "der-betze-brennt" äußerte sich der FCK-Angreifer zur aktuellen Lage.

"Ragnar macht das super"

Authentizität, Ehrlichkeit und Offenheit haben Terrence Boyd schon lange zum Publikumsliebling in Kaiserslautern gemacht. Aufgrund von Knieproblemen in der Vorbereitung rutschte der 32-jährige Stürmer aber erstmals in die Rolle des Reservisten. Trotz seiner 13 Tore in der Vorsaison haben zurzeit andere Spieler die Nase vorn - und zwar völlig zurecht, wie Boyd klarestellt: "Eines ist doch ganz klar: Es gibt aktuell für den Trainer keinen Grund, groß etwas zu verändern. Das haben wir gegen Nürnberg gesehen. Es funktioniert, wir gewinnen, und das steht über allem."

Obwohl das besagte Spiel zunächt schleppend startete, lag der FCK nach kurzer Zeit mit drei Toren in Führung. Mit vier Toren in fünf Spielen spielte sich in den letzten Wochen vor allem Ragnar Ache in den Fokus. "Mit welcher Berechtigung soll ich denn gerade von Beginn an spielen? Ragnar trifft in jedem Spiel, der Junge macht das super. Vielleicht ergibt sich ja mal die Situation, dass wir es austesten, mit zwei Kanten zu spielen", so Boyd, der die Situation annehmen will. Ohnehin müsse er zuerst an seinem Fitnesszustand arbeiten, hielt der Stürmer fest. "Es gilt für mich jetzt, das zu tun, worin ich eigentlich sehr schlecht bin: Ruhe bewahren, geduldig sein. Ich weiß selbst nicht, ob ich das beherrsche, aber daran muss ich arbeiten", erklärte der 32-Jährige.

"Sehe mich in Rot mit dem FCK-Logo"

Für Boyd geht es schließlich auch um die Zukunft. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. "Meine Zukunftsplanung sieht so aus, dass ich mich auf jeden Fall in Rot mit dem FCK-Logo sehe", nahm sich der Mittelstürmer vor. Doch dazu gehört auch Leistung: "Das muss auch der FCK wollen. Du kannst ja nicht nur mit jemandem verlängern, weil er cool drauf ist, er muss schon auch weiter Fußball spielen können." Dass er nun vorerst auf der Bank sitzt, frustrierte den 32-Jährigen anfangs daher auch. "Aber es geht doch nicht um Terrence Boyd, es geht um den FCK", beschrieb der Mittelstürmer seine Meinung. "Jeder Einzelne muss gucken, wie er mit der Situation umgeht. Auch ich war ein paar Tage unzufrieden, aber das hat sich jetzt gelegt. Ich nehme die Situation an und gebe Gas, damit das Trainer-Team irgendwann im Büro sitzt und sagt: 'Scheiße, der muss jetzt irgendwie spielen.'"

Kann Boyd zeitnah wieder den Finger heben, um Cheftrainer Dirk Schuster seine Qualität zu beweisen? Auf dem Weg dahin wird er das Team unterstützen: "Guck, dass du deinen Teil dazu beiträgst, die Jungs zu unterstützen, das Niveau hochzuhalten und sich so dann vielleicht mittelfristig wieder für die Startelf zu empfehlen." Möglicherweise geht es dann schon bald noch langfristiger in Lautern weiter. "Von mir gibt es auf jeden Fall Zeichen und es wurde auch schon vermittelt, dass es hier langfristig weitergehen soll - auch über das Karriereende hinaus. Das wäre schön. Die Gedanken und Gespräche gibt es, aber es ist noch nichts fix", so Boyd.

Anfrage im Sommer vom Tisch

Mit dem Ende der Transferphase ist zumindest ein vorzeitiger Abgang vom Tisch. Eine Anfrage aus dem Ausland soll für Boyd auf dem Tisch gelegen haben. Der 32-Jährige bestätigte nichts Konkretes, sprach aber von vielen Gesprächen mit Verein und Familie. "Die vergangene Woche war in meinem Kopf natürlich auch etwas hektisch, aber nach ein paar Tagen habe ich gemerkt, dass das ein Prozess ist, den ich jetzt einfach mal durchmachen muss", sah Boyd ein. Nun will der Mittelstürmer die nötigen Körner in der Länderspielpause sammeln, um wieder zur Option zu werden. So oder so war für den Angreifer aber klar: "Der FCK wird langfristig und dauerhaft irgendwann wieder in der Ersten Liga landen. Ob mit mir oder ohne mich, das weiß ich nicht. Aber er wird dort wieder landen."

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