"Wichtiger Sieg": Neue Argumente für Coach Tim Walter beim HSV?

Dank zweier später Tore konnte sich der Hamburger SV am Samstagnachmittag mit 2:0 beim 1. FC Nürnberg durchsetzen. Die Erleichterung war den Akteuren anzumerken, doch reichte die Leistung, damit Tim Walter auch nach der angekündigten Analyse in der kommenden Woche Trainer des HSV bleibt?

"Nicht alles positiv jetzt"

Gut war sie nicht wirklich, die Leistung der Hamburger in Nürnberg – zumindest über weite Teile. 80 Minuten, um genau zu sein. Lange erschien der HSV ideenlos und pomadig. Erst mit dem Treffer von Top-Torjäger Robert Glatzel (80.) konnte der Sieg in die Wege geleitet werden, der in der Nachspielzeit durch Jean-Luc Dompé per Konter veredelt werden konnte (90.+7.). Ging es mal nach vorne für die Hanseaten, wurde indes einiges liegen gelassen. "Ich hätte uns schon früher in Führung bringen können, wenn nicht sogar müssen. Da waren schon gute Chancen dabei", befand Glatzel nach dem Spiel etwas überpositiv, der schlussendlich von einem "wichtigen Sieg" sprach.

Insgesamt sahen die 41.276 Zuschauer ein eher unterdurchschnittliches Zweitligaspiel mit einem minimalen Chancenplus für die Rautenträger (14:12). "Es waren wenig Mittelfeld-Aktionen, sondern eher immer Umschaltmomente", beobachtete auch Trainer Walter. Der Coach befand, dass man gemerkt habe, "dass wir wieder auf vielen Positionen umstellen mussten." Die beste Chance nach dem Seitenwechsel verbuchte dann auch der FCN, der doppelt Aluminium traf (57.). "Man hat schon gemerkt, dass die letzten Wochen nicht einfach waren", befand Sport-Direktor Jonas Boldt. Am Ende habe der HSV jedoch "verdient" gewonnen. Über alle Zweifel erhaben sei man aber dennoch nicht. "Es ist trotzdem nicht alles positiv jetzt. Wir sind selbstkritisch genug, dass einiges besser sein muss, kann und soll für die Rückrunde", mahnte Glatzel.

Boldt vermeidet klares Bekenntnis

War der Sieg nun genug, um alle Kritiker zu verstummen? Eine schwierige Einschätzung. Die Zukunft von Trainer Tim Walter, und ob er auch die Rückrunde noch an der Seitenlinie der Hamburger erleben wird, erscheint offen. Die nahende Analyse in der kommenden Woche wird mehr Sicherheit bringen. Wie der "Kicker" berichtet, vermeidet Boldt ein klares Bekenntnis zum Coach. ""Ich habe immer eine Richtung im Kopf. Wir wissen, dass Fußball ein dynamisches Geschäft ist", sagt der 41-Jährige und führt aus: "Ich werde mich jetzt nicht zu irgendwelchen Floskeln hinreißen lassen, sondern wir werden unsere Arbeit ganz normal weitermachen."

Wie es weitergeht, soll eine "tiefergehende Analyse" ergeben. Platz 3 zur Winterpause hinter Kiel und St. Pauli gefalle dem Sportdirektor nicht. "Vor allem nicht nach so einem guten Start. Wir haben ein paar Punkte liegen gelassen, wir werden es aber auch nicht nur darauf runterbrechen, sondern schauen, was die Gründe dafür sind." Nun gelte es zu schauen, ob sich der HSV "auf dem richtigen Weg" befinde. Ergebnistechnisch war dies in Nürnberg zumindest der Fall. Über alles andere entscheidet wohl die kommende Woche.

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