"Wir hatten einen unfassbaren Torwart": Kastenmeier rettet Fortuna
Nein, das 0:0 zwischen St. Pauli und Düsseldorf war sicherlich nicht ereignisarm. Dass dennoch keine Tore fielen, lag vor allem am hervorragend aufgelegten Fortuna-Schlussmann Florian Kastenmeier, dessen Paraden Gegner wie Mitspieler zu Lobeshymnen veranlassten.
Privatduell: Irvine gegen Kastenmeier
Immer wieder hieß es: Jackson Irvine gegen Florian Kastenmeier. Der St. Pauli Kapitän sprach nach dem Spiel gar von einem "Privatduell" mit dem Fortuna-Keeper und zeigte sich enttäuscht, da er seiner Meinung nach "eigentlich drei oder vier Tore" hätte machen können, aber immer wieder am Fortuna-Keeper hängen blieb. Besonders im Gedächtnis geblieben sein dürfte ihm die Chance in der 61. Minute, als der Austrialer freistehend vom Elfmeterpunkt zum Abschluss kam - aber an einem blitzschnellen Fußreflex von Kastenmeier scheiterte.
Von Trainer Daniel Thioune gab es daher ein Sonderlob für Kastenmeier: "Er hat heute gezeigt, warum er zu den besten Torhütern der Liga gehört." Kastenmeiers Paraden nötigten auch Pauli-Coach Hürzeler ein Kompliment ab: "Die Fortuna hatte heute einen Torwart, der überragend gehalten hat." Am deutlichsten brachte aber Düsseldorfs Kapitän Andre Hoffmann seine Bewunderung für Kastenmeiers Leistung auf den Punkt: "Wir hatten einen unfassbaren Torwart – den muss man heute einfach herausheben".
Und Kastenmeier selbst? Der gab sich bescheiden: "Ich bin froh, dass ich den Jungs helfen konnte". Weiter führte er aus: "Ich will mehr Verantwortung auf und neben dem Platz übernehmen und ich glaube, das gelingt mir gerade ganz gut."
"Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft"
Auch wenn Kastenmeier zweifellos der Mann des Spiels war, fand die Fortuna keinesfalls nur in der Defensive statt. Die Gäste präsentierten sich phasenweise durchaus mutig im Spiel nach vorne. Insbesondere Felix Klaus boten sich mehrere gute Abschlusschancen, deren beste ein direkter Freistoß kurz vor Schluss war, welcher hauchzart am linken Toreck vorbeirauschte. Es wäre vermutlich der Lucky Punch gewesen. "Wir hatten immer wieder Phasen, in denen wir unsere PS auch auf die Straße bringen konnten", lobte Thioune nach dem Spiel.
Wirklich stolz machte den 49-Jährigen, der derselben Startelf wie beim Auftaktsieg gegen die Hertha vertraute, aber vor allem die Defensivarbeit seiner Mannschaft: "Gegen den Ball haben wir das sehr gut gemacht. Deswegen kann ich mit dem 0:0 leben". Sein Kapitän fand sogar noch lobendere Worte: "In Sachen Intensität und Bereitschaft zum Verteidigen ist das die Messlatte, an der wir uns orientieren müssen." Deswegen sei Hoffmann "sehr stolz auf die Mannschaft".
Gelungener Saisonstart
Aus dem schweren Auftaktprogramm gegen die Hertha und auf St. Pauli geht Düsseldorf also mit vier Punkten heraus - eine Ausbeute, die sich sehen lassen kann. Das fand auch Hoffmann: "Nach den ersten zwei Spielen gegen zwei Top-Teams können wir von einem guten Start sprechen." Im Heimspiel gegen Paderborn in zwei Wochen kann die Fortuna den Saisonstart veredeln. Daran wird im Fortuna-Lager aktuell aber noch gar nicht gedacht. Zuvor steht nämlich noch das DFB-Pokal Spiel gegen Illertissen an, worauf zunächst der volle Fokus liegen soll. "Wir gucken von Spiel zu Spiel, das tut uns sehr gut", erklärt Kastenmeier. Ob er im nächsten Spiel wieder so überragend halten wird?