"Wir wollen die Ersten sein, die St. Pauli schlagen": Thiounes Forderung wird zum Bumerang
Fortuna Düsseldorf hatte sich für das Abendspiel gegen St. Pauli viel vorgenommen und ist damit krachend gescheitert. Die Gegentore bei der 1:2-Niederlage waren zwar vermeidbar, trotzdem war dem Gegner gestern einfach nicht beizukommen.
Kastermeier mahnt: "Man kann nicht jedes Spiel drehen"
"Wir wollen die Ersten sein, die St. Pauli schlagen", hatte Fortunas Trainer Daniel Thioune vor dem Spiel gegen die Hamburger angekündigt. Was in der laufenden Saison noch keiner Mannschaft in der 2. Bundesliga und dem DFB-Pokal gelungen war, wollte 95 nun schaffen. Doch ein unnötiger Elfmeter nach 16 Minuten brachte Düsseldorf auf die Verliererstraße. Vermeij hatte einen Freistoß innerhalb des Strafraums mit dem Ellenbogen abgewehrt und Hartel verwandelte souverän, was den Anfang vom Ende für die Träume der Fortuna bedeutete. "Das Foulspiel vor dem Elfmeter war blöd. Da muss man nicht so runtergehen und dann entsteht der Freistoß nicht, aus dem der Elfmeter resultiert", fasste der vollends bediente Thioune die Situation zusammen. Auch für Verteidiger Jordy de Wijs war das erste Gegentor "sehr unglücklich".
Denn einen Rückstand aufholen, wie vor Wochenfrist gegen Hertha, das klappt nicht immer, wie Torwart Florian Kastenmeier befand: "Man kann nicht jedes Spiel drehen. Wir müssen auch mal in Führung gehen und können nicht jedes Mal einem Rückstand hinterherlaufen." Doch nicht nur der Elfmeter und das kurz darauf folgende 2:0 für die Gäste waren ausschlaggebend für die Niederlage.
Thioune ehrlich: "Vielleicht waren es auch keine 80 Prozent"
Es waren auch die wenigen Chancen, die sich Fortuna ob des starken Gegners selbst herausspielte, wie Spieler und Trainer unisono zu Protokoll gaben. de Wijs sah nicht nur ein "fehlendes Momentum, um uns noch mehr Chancen herauszuspielen", sondern "St. Pauli sei auch ein sehr starker Gegner gewesen". Für Yannik Engelhardt war es "schwer, Räume zu finden." Zudem hat "St. Pauli letztlich die entscheidenden Duelle gewonnen". Was klar dafür spricht, wer auf dem Platz das Sagen hatte. Für Daniel Thioune war der Gast sogar so überlegen, dass "ein Remis am Ende wohl nicht verdient gewesen wäre." Es braucht "100 Prozent, um den FC St. Pauli in Liga oder Pokal zu schlagen. Wir haben heute nicht 100 Prozent gespielt, vielleicht auch keine 80 Prozent", so der deprimierte Übungsleiter.
Nun gilt es, die Köpfe nicht in den Sand zu stecken und den Fokus für Dienstag zu schärfen. Dann steht für Fortuna mit dem Pokalviertelfinale gegen die Kiezkicker – diesmal in Hamburg – das bisherige Highlight der Saison an. Verteidiger de Wijs war davon anfangs noch weit entfernt, wie er direkt nach dem Spiel zugab: "Jetzt schon auf Dienstag zu blicken, fällt aktuell schwer. Ab morgen werden wir die Köpfe aber wieder nach oben richten." Florian Kastenmeier versprach, am Dienstag "ein anderes Gesicht zu zeigen", da man etwas gutzumachen habe. In der Liga geht es für Düsseldorf kommenden Sonntag nach Paderborn, St. Pauli empfängt bereits am Samstag Greuther Fürth.