Würzburg: Hauptsponsor kündigt Zusammenarbeit mit DFB
"Flyeralarm", Hauptsponsor der Würzburger Kickers, begründet den Rückzug mit Benachteiligung des Klubs durch die Schiedsrichter. Die Partnerschaft endet damit nach sieben Jahren.
"Sämtliche Verträge" gekündigt
Das Fass zum Überlaufen brachte eine Szene aus dem Spiel der Kickers gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntagnachmittag, als FCN-Verteidiger Lukas Mühl Würzburgs Ridge Munsy als letzter Mann foulte und nur die Gelbe Karte gezeigt bekam. Nach "kicker"-Angaben erklärte Thorsten Fischer, CEO von Flyeralarm, unmittelbar nach Spielende den Rückzug seines Unternehmens aus den Kooperationen mit dem DFB: "Seit sieben Jahren sind wir stolzer Partner und Sponsor des DFB - mit heute gewesen." Es würden "sämtliche Verträge mit dem DFB in mündlicher Form" gekündigt, erklärte Fischer. In die Entscheidung eingeflossen seien in Summe "elf spielentscheidende Fehlentscheidungen" gegen den FWK in der laufenden Saison.
"Das kann man nicht mehr akzeptieren"
Der Aufsteiger steht seit Monaten auf dem letzten Platz der 2. Bundesliga und hat aktuell sechs Punkte Rückstand auf den Abstiegsrelegationsplatz und bereits neun auf das rettende Ufer. Auch Sportchef Sebastian Schuppan beklagte die Häufung strittiger Schiedsrichterentscheidungen gegen seine Mannschaft: "Morgen kommt wieder ein Anruf vom DFB: 'Herr Schuppan, tut mir Leid, das war eine Fehlentscheidung.' Dann sage ich super, dann geht's immer so weiter. Das kann man nicht mehr akzeptieren. Dann kommt im Nachhinein eine Entschuldigung. Es wäre schön, wenn man das mal im Spiel machen würde." Aus Schuppans Sicht war die Entscheidung von Referee Tobias Reichel eindeutig falsch: "Wenn man das pfeift, kann es nur Rot sein. Ich habe mit dem Linienrichter gesprochen, der hat gesagt, der Torwart kann da noch rankommen. Woher soll er das wissen? Das ist hypothetisch."
Namensgeber der Frauen-Bundesliga
Durch die Kündigung seitens Flyeralarm würden dem DFB angeblich 4,5 Millionen Euro Sponsorengelder verloren gehen. Die Onlinedruckerei ist Namensgeber der "Flyeralarm Frauen-Bundesliga" und Premium-Partner der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Dadurch ist das Unternehmen bei Länderspielen auf Werbebanden, Sponsorenwand und Pressekonferenzen sichtbar. Gleichzeitig ist Flyeralarm auch Bandenwerbepartner der Nationalmannschaft der Männer. Noch ist unklar, ob und wann all diese Maßnahmen rückgängig gemacht werden.