"Wundere mich, was da gecheckt wurde?": Anfang mit VAR-Kritik

Es war eines dieser Spektakel im Fußball, bei denen im Nachhinein einiges an Gesprächsstoff besteht. Beim 3:5 des 1. FC Kaiserslautern in Paderborn nahm der VAR einmal mehr die Hauptrolle ein, was den Unparteiischen eine umfangreiche Kritik von Markus Anfang bescherte.
"Sicherheit vor Schnelligkeit": Schiedsrichter erklärt Vorgehen
15 Minuten waren gespielt, als auf der Anzeigetafel in der Paderborner Arena ein fettes 3:0 für die Hausherren leuchtete. Zehnter, Obermair und Bilbija ließen die Hintermannschaft des FCK ein ums andere Mal schlecht aussehen und zu allem Überfluss tat der VAR sein Übriges. Bei den Roten Teufeln verstand auch im Nachhinein keiner so wirklich, was in dieser Viertelstunde auf dem Rasen und im Kölner Keller geschehen war.
"Was passiert hier eigentlich?" Diese Frage stellte sich Florian Kleinhansl nach dem Spiel und führte weiter aus, dass "sehr viel gegen uns gelaufen" sei. Auch Trainer Anfang sah "ein verrücktes Spiel". Man habe "nach 18 Minuten 0:3 zurückgelegen und gefühlt nur fünf Minuten Fußball gespielt". Das Vorgehen des VAR brachte Anfang besonders auf die Palme, so wurden der Strafstoß vor dem 2:0 und das 3:0 selbst minutenlang geprüft: "Ich wundere mich darüber, was da gecheckt wurde." Schiedsrichter Wolfgang Haslberger versuchte Anfang im Nachhinein etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen und erläuterte, dass "Sicherheit vor Schnelligkeit" das Credo sei.
Anfang wundert sich über ausbleibende VAR-Überprüfung
Dass Kaiserslautern nach diesen harten Nackenschlägen noch einmal auf 3:3 herankam, sprach für den Charakter der Mannschaft. Umso bitterer waren dann die Gegentreffer zum 3:4 und 3:5 in der Schlussphase, bei denen Anfang mit den Entscheidungen der Unparteiischen ebenfalls keineswegs einverstanden war: "Beim 3:4 wird Jan Elvedi von zwei Mann in die Mangel genommen und gefoult. Wenn alles gecheckt wird, dann bitte auch das." Haslberger erklärte auch hier im Nachhinein seine Entscheidung: "Es ist eine undurchsichtige Szene, da liegen drei Spieler am Boden. Die Rückmeldung, die ich aus Köln bekommen habe, war, dass kein klares Foulspiel vorliegt und nicht klar war, wer zuerst foult. Daher ist es korrekt zu sagen: Da gehe ich jetzt nicht rein." Anfang interpretierte die Szene deutlich anders.
Nicht weniger sauer war der Coach über den ausbleibenden Einsatz des VAR beim letzten Gegentor in der Nachspielzeit: "Beim fünften Gegentor tritt Grimaldi unglücklicherweise auch noch Julian Krahl auf den Fuß, dadurch kommt er aus dem Rhythmus. Das wurde auch nicht überprüft." Ein Punkt, da war sich der Übungsleiter sicher, wäre für sein Team in jedem Fall drin gewesen. Der Versuch Anfangs, dem Unparteiischen im Nachgang nicht den Schwarzen Peter zuzuschieben, misslang dabei allerdings: "Ich will den Schiedsrichter nicht an den Pranger stellen, aber heute hätte ich mir gewünscht, dass man das 5. und das 4. Tor checkt, weil heute ein Unentschieden verdient gewesen wäre." Zu allem Überfluss zog sich Krahl bei der Aktion auch noch eine schlimm aussehende Knieverletzung zu und musste das Feld verlassen. Nach der Länderspielpause geht es für den FCK mit einem Heimspiel gegen Düsseldorf weiter. Paderborn empfängt dann den 1. FC Köln.