Zebras erkämpfen ersten Dreier - Lettieri wieder fest im Sattel

Der MSV Duisburg hat mit einem 1:0 (0:0) Sieg über den SC Paderborn seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Vor 14.667 Zuschauern feierte der georgische Neuzugang Giorgi Chanturia ein Traumdebüt samt Siegtor. Die Zebras schließen dank des wichtigen Erfolgs zur Konkurrenz im Keller auf, bleiben aber weiter auf Rang 18.

Obinna stark – Chanturia macht's

Auch wenn es vor der Montagabendpartie niemand wirklich aussprach, war doch klar, dass Gino Lettieri bei einer erneuten Niederlage seine Koffer packen müsste. Bis dato nur zwei Zähler aus neun Partien sind, auch für einen Aufsteiger, zu wenig. Mit Onuegbu, Feltscher und Holland schickte der angezählte Trainer drei neue Akteure in die Startelf. Zunächst mit wenig Erfolg: Der Bundesliga-Absteiger aus Paderborn startete forsch und strahlte eine hohe Ballsicherheit aus. Die Meidericher kamen hingegen nur schwer in die Zweikämpfe und verloren die Bälle viel zu schnell. Anders als in vorherigen Partien verunsicherte dies die Mannschaft jedoch nicht. Im Gegenteil: Nach rund 20 Minuten, in denen der MSV wenig zuließ, gewann die Lettieri-Elf an Sicherheit. "Man hat gesehen, dass die Jungs unbedingt wollten, zu Beginn aber zu hektisch waren. Wir haben uns aber ins Spiel gebissen und nicht mehr losgelassen“, erkannte auch Lettieri eine anfängliche Lethargie. Vor allem Victor Obinna sorgte immer öfter für offensive Impulse und zwang Lukas Kruse nach einem abgefälschten Schuss zu einer starken Parade. Sein Sturmkollege und Landsmann Kingsley Onuegbu vergab vor der Halbzeit nach guter Vorarbeit von Grote freistehend aus drei Metern die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs. Waren es in den ersten 45 Minuten noch vereinzelte Offensivaktionen, übernahmen die Zebras nach dem Seitenwechsel die Spielkontrolle. Der immer stärker werdende Obinna vergab nach rund einer Stunde eine weitere Großchance. Nachdem sich der Nigerianer durch das Mittelfeld tankte, tauchte er nach Doppelpass mit Onuegbu frei vor Kruse auf. Aus acht Metern setzte Obinna das Leder jedoch links neben das Tor. Der mittlerweile eingewechselte Chanturia deutete derweil immer wieder seine technischen Fähigkeiten an, hatte jedoch anfangs defensive Probleme. Sein Moment kam in der 81. Minute. Auf dem rechten Flügel zog der 22 jährige drei Ostwestfalen auf sich und löste die Situation per Dribbling. Nach Doppelpass mit Onuegbu ließ der Georgier an der Kante des Strafraums zwei weitere Paderborner aussteigen und schloss mit links flach ins lange Eck ab. Ein Tor wie ein Indiz dafür, warum italienische Medien Chanturia einst als „georgischen Messi“ tauften. Was folgte war Ekstase. Team sowie Fans ließen ihren Gefühlen über den Führungstreffer freien Lauf, der Knoten schien geplatzt. In den letzten zehn Minuten verteidigten die Zebras klug und hielten den SCP fern vom eigenen Tor. Um 22:05 pfiff Bastian Dankert die Partie ab, man konnte den Stein, der dem gesamten Team vom Herzen fiel, förmlich hören. "Wir haben die Zuschauer endlich für ihre tolle Unterstützung belohnt. Die Stimmung war fantastisch und wir sind überglücklich, dass wir endlich gewonnen haben“, sagte der beste Mann auf dem Platz, Victor Obinna. Neben dem ersten Saisonsieg konnten die Zebras eine weitere Premiere feiern: Zum ersten Mal, seit dem Wiederaufstieg, blieben sie ohne Gegentor: "Es war wichtig, auch mal zu Null zu spielen. Darauf können wir nun aufbauen. So ein Spiel haben wir einfach mal benötigt“, so Kevin Wolze.

Länderspielpause dringend notwendig

So gehen die Zebras mit einem Sieg in die wichtige Länderspielpause. Eine Möglichkeit zum durchpusten, die genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Sie bietet sich für Lettieri die Chance seine Neuzugänge Obinna, Chanturia und Dvali noch besser ins Team zu integrieren. Verletzte Spieler wie Janjic und Bröker können die letzten Kräfte bündeln, bevor sie wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. Außerdem soll in der Länderspielpause Ruhe einkehren, denn Lettieri dürfte durch den Heimsieg wieder fester im Sattel sitzen.

 

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