"Zeitnahe Einigung": Kauft sich Gersbeck nach Prügelei frei?

Seit einem Monat sorgt Marius Gersbeck bei Hertha BSC nur abseits des Platzes für Schlagzeilen. Am 17. Juli wurde der Torwart suspendiert. Der Grund: Er soll im Rahmen des Trainingslagers in Österreich einen 22-jährigen Einheimischen nachts auf offener Straße schwer im Gesicht verletzt haben. Doch zumindest aus zivilrechtlicher Sicht könnte es für den 28-Jährigen bald eine Lösung geben.

Keine Strafe nach Zahlung?

Wie die "BILD" berichtet, haben die Anwälte des Profis großes Interesse daran, eine außergerichtliche Einigung mit dem Opfer zu erzielen. Heißt: Zahlt Gersbeck eine entsprechende Summe, würde der Geschädigte von weiteren rechtlichen Schritten absehen "Wir sind in Kontakt mit dem Anwalt von Marius Gersbeck und guter Dinge, dass es zeitnah zu einer außergerichtlichen Einigung kommen wird", hatte Rechtsanwalt Markus Hausegger, der das Opfer vertritt, kürzlich der Zeitung gesagt.

Aktuell ermittelt die österreichische Polizei weiterhin wegen schwerer Körperverletzung. Angaben zufolge erlitt das Opfer eine Gehirnerschütterung und mehrere Frakturen, laut "BILD" auch einen Kieferbruch. Demnächst erhält die Staatsanwaltschaft den Fall. "Das österreichische Recht sieht durchaus die Möglichkeit vor, bei Wahrung der Opfer-Interessen ohne Anklage von einer Strafverfolgung zurückzutreten",erklärte Marcus Neher, 1. Staatsanwalt der zuständigen Staatsanwaltschaft Salzburg.

Präsident kämpft um Begnadigung

Aber: "Das ist natürlich eine Einzelfall-Beurteilung und hängt auch davon ab, ob das öffentliche Interesse der Strafverfolgung einer solchen Vorgehensweise entgegensteht." Also gäbe es selbst bei einer außergerichtlichen Einigung mit dem Opfer keine Garantie, dass Gersbeck ohne weitere Strafe davonkommt. Doch eine Zahlung an den Geschädigten könnte sich im Falle eines Prozesses mildernd auswirken.

Wie es für den Keeper bei der Hertha weitergeht, ist auch noch unklar. Hertha-Präsident Kay Bernstein, dem ein gutes Verhältnis zu Gerbeck nachgesagt wird, soll um dessen Rehabilitierung kämpfen. Angeblich hat er schon Kontakt zu Präsidium, Aufsichtsrat und Ältestenrat aufgenommen. Das letzte Wort hat alerdings Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich.

 

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