"Zu naiv": Auf Schalke bahnt sich schon die erste Krise an
Schalke 04 muss sich in der Länderspielpause bereits mit der ersten Krise der noch jungen Saison auseinandersetzen. Durch die 1:3-Heimpleite gegen Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln und nur einen Punkt aus den vergangenen drei Spielen krebsen die "Königsblauen“ weit hinter den eigenen Erwartungen schon wieder nur in der unteren Tabellenhälfte herum.
"Nicht der Start, den wir uns erhofft haben“
So ungeordnet die Knappen mitunter im Westduell agiert hatten, so durcheinander wirkte die anschließende Ursachenforschung. Trainer Karel Geraerts beschrieb auf der Vereinshomepage sein Team als "nicht effizient genug“, Kapitän Kenan Karaman kritisierte die hohe Zahl an Gegentoren und nannte das Verhalten der Mannschaft bei Kölns Torerfolgen "zu naiv“, während Mittelfeldspieler Ron Schallenberg die Anfälligkeit "nach Ballverlusten“ beklagte.
Zur Wahrheit gehört mutmaßlich von allem mindestens ein bisschen. Vor allem aber gilt Schallenbergs Momentaufnahme: "Mit vier Punkten aus vier Spielen“, gestand der 25-Jährige offen ein, "ist das nicht der Start, den wir uns erhofft haben.“
Sorgen besonders wegen Abwehrschwächen
Rund um den Schalker Markt kursieren denn auch schon erste Befürchtungen einer Fehleinschätzung der Kaderqualität vor Saisonbeginn. Die Fans sorgen sich zunehmend, dass der als glanzvoll empfundene 5:1-Auftaktsieg gegen das immer noch punktlose Schlusslicht Eintracht Braunschweig den nüchternen Blick auf die Wirklichkeit verstellt haben könnte.
Anlass zu diesen Gedanken besteht durchaus. Denn besonders die Defensivkritik von Karaman, der nur einen Foulelfmeter (66.) für Schalkes Ehrentreffer sorgen konnte, lässt sich durch die Tabelle belegen: Bereits neun Gegentore bedeuten den drittschlechtesten Wert im gesamten Unterhaus – nur Schlusslicht Braunschweig (15 Gegentreffer) und der auch noch sieglose Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 (zehn) auf dem vorletzten Rang kassierten noch mehr Tore.
Bis zum Gastspiel beim noch ungeschlagenen Tabellenzweiten Karlsruher SC am 13. September (Freitag) bleibt den Westfalen jedoch einige Zeit, um "schleunigst aus unseren Fehlern zu lernen“, wie Karaman anmahnte. Geraerts setzt dafür vor allem wie Schallenberg auf die Moral im Team: Schalke hätte, meinte der belgische Coach, bis zum Schluss "Charakter gezeigt“.