"Zum Schluss war es ein Feuerwerk": HSV rettet Punkt in Kaiserslautern
Quasi mit dem Schlusspfiff erköpfte Joker Davie Selke dem HSV noch einen Punkt beim 1. FC Kaiserslautern. Obwohl es nur ein Remis war, brachen danach bei den Hamburgern alle Dämme. Besonders war das Spiel zweifelsohne für Matheo Raab, der erst kurz vor dem Anstoß von seinem Startelfeinsatz erfuhr.
Powerplay in der letzten halben Stunde
"Belohnt" habe man sich laut Torschütze Davie Selke "für richtig starke, letzte 30 Minuten". Den Startschuss zu dieser Schlussoffensive gab mit Ragnar Ache kurioserweise ein Lauterer. In der 64. Minute nutzte er den Riesen zum 3:1 nicht, woraufhin der HSV sich das Momentum schnappte und die Gastgeber immer weiter in ihre Hälfte zwängte, bis schließlich der Ausgleich fiel. "Wir haben den Druck aufgebaut, den wir aufbauen konnten. Wir sind happy über den späten Ausgleich, auch wenn wir das Spiel gewinnen wollten", führte der Stürmer weiter aus.
Sebastian Schonlau schlug in die gleiche Kerbe. Er sah ein deutliches Chancenplus seiner Mannschaft in den letzten Minuten: "Zum Schluss war es ein Feuerwerk: Wir hatten viele Torschüsse, haben gute Chancen herausgespielt und den Ausgleich am Ende erzwungen." Im weiteren Verlauf des Interviews stellte er noch einmal heraus, wie besonders die Aufholjagd vor dieser Kulisse war: "Auf dem Betzenberg nach einem 0:2 zurückzukommen, ist nicht einfach. Wir haben heute einen Härtetest bestanden, haben mit viel Mentalität weitergespielt und sind nicht nervös geworden."
Raab vertrat spontan Heuer Fernandes
Insbesondere für Schlussmann Matheo Raab dürfte es ein besonderes Spiel gewesen sein. Die etatmäßige Nummer zwei der Hamburger erfuhr kurz vor dem Anpfiff, dass er in der Startelf stehen wird, da Daniel Heuer Fernandes aufgrund von Adduktorenproblemen nicht starten konnte. Wie nicht anders zu erwarten, zeigte der 25-Jährige eine gute Leistung, hatte nur beim ersten Gegentreffer etwas Pech, wie er zu Protokoll gab: "Man muss immer damit rechnen, dass man zum Einsatz kommt. Deshalb habe ich mich auch ganz normal warm gemacht. Es ist geil, hier rauszulaufen. Dafür spielt man Fußball. Den Gegentreffer zum 0:1 habe ich sehr, sehr spät gesehen. Es war ein verdeckter Schuss, der manchmal ans Schienbein, doch in diesem Fall leider durch die Beine gegangen ist."
Doch nicht nur der spontan zum Einsatz gekommene Torhüter zeigte sein ganzes Können, auch die während der Partie eingewechselten Spieler des HSV (u.a. Torschütze Selke) fügten sich nahtlos in die Mannschaft ein, wie Steffen Baumgart nach dem Abpfiff feststellte: "Es war wichtig, dass die Einwechselspieler sofort im Spiel waren. Wir hatten dadurch gute Abläufe, immer wieder Torgefahr und sind zwei, dreimal an guten Torhüterparaden gescheitert." Trotz des vielumjubelten Punktes stehen die Hamburger mit derzeit elf Zählern nur auf Rang fünf im Klassement. Die nächsten drei Punkte gibt es im Heimspiel gegen den SC Paderborn kommenden Samstag zu gewinnen.
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